Eines der zentralen Motive jüdischer Selbstermächtigung im Comic ist die Rache und damit verbunden der Kampf gegen alte und neue Nazis. Racheakte und -phantasien werden dort stets als moralisch umkämpftes Feld verhandelt. Die Art der Darstellung, wie auch die Bewertung der Rache hängen dabei sehr stark vom jeweiligen Comicgenre ab. Zumeist sind es Überlebende der Shoah, deren Racheakte und -phantasien gezeigt werden. Historisch verbürgte Racheakte finden sich nur selten, vor allem sind es fiktive Erzählungen, in denen mitunter Zombies oder Superheroes tragende Rollen übernehmen. Der Vortrag spürt solchen erzählerischen Trends nach und präsentiert Bildmaterial von den 1940er-Jahren bis heute.
Markus Streb promoviert an der Justus-Liebig-Universität in Gießen zu Jüdischer Selbstbehauptung in Comics über die Shoah. Daneben beschäftigt er sich mit jüdischen Landgemeinden in Hessen sowie populärkulturellen Reflexionen von Antisemitismus.
Der Vortrag wird vom JuFo Leipzig im Rahmen der Progressiven Initiativwochen der Universität Leipzig veranstaltet. Der Laden ist nicht sehr barrierefrei. Wenn ihr genauere Infos oder Unterstützung wünscht, schreibt gern an: kontakt@handstandundmoral.de