erklärung von solidarität mit dem nutzer*innen des westwerks 

liebe nutzer*innen des ehemaligen veb »industriearmaturen- und apparatebau« in der karl-heine-strasze (https://westenwehrtsich.noblogs.org),

so wirklich gemütlich war es in den letzten zehn jahren im leipziger westen ja nie gewesen. erinnert ihr euch? ganz abgesehen von den nazis in der odermannstrasze und drumherum, den schwierig heizbaren räumen im winter oder den ordnungsamtbesuchen sind immobilienspekulation und steigende mieten eine erfahrung die wir mit vielen menschen aus dem stadtviertel schon länger teilen muszten. nun halten wir es dabei meist mit bertolt brecht, der einmal gesagt hat, man kann ja nicht vom guten alten, sondern nur vom schlechten neuen ausgehen. im kapitalismus ist das die basis, auf der wir dann, wenn überhaupt, die gegenwart gestalten und zukunft entwerfen können. damit wollen wir ausdrücken, das uns die bedrohung durch aufwertung, mietsteigerungen und verdrängung so gar nicht davon abhält für unsere interessen einzutreten. aber wir wollen auch nichts schönreden, von einer zeit in der unsere projekte hier in plagwitz, lindenau oder oder.. entstanden sind und wir lücken füllen durften für die die immobilieneigentümer*innen gerade keine verwendung hatten. jetzt haben sie eine. das ist nicht schön, aber noch immer kein grund hinzuwerfen oder in traurigkeit zu verfallen. eher einer, um solidarisch zu handeln. wenn wir euch irgendwie unterstützen können, sagt es uns unbedingt.

gegen wohn- und arbeitsraum als profit- und spekulationsobjekte!

solidarität mit allen nutzer*innen des westwerks und allen anderen von verdrängung betroffenen! wir fordern eine stadt für alle!

leipzig, februar 2017

das plenum des handstand & moral

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