Frauen bzw. Feminismus und Mltnz sind zwei Dinge, die vielen Menschen „da draußen“ nicht gut zusammenzugehen scheinen. Viele von uns hingegen würden gern behaupten, dass die eben doch hervorragend zusammenpassen. Aber der gesamtgesellschaftliche Eindruck hat seine Gründe, und es ist auch nicht so, als sei nicht offensichtlich, dass Mltnz einen starken „gender bias“ hat, also eine starke Geschlechterkomponente bzw. wir, wenn wir über Mltnz nachdenken, oft an Männer denken. „Mltnz“ wird im Laufe des Vortrags unter verschiedenen Aspekten und Blickwinkeln beleuchtet und nicht von vornherein begrifflich festgelegt. Die Diskussion verstehen wir als wichtigen theoretischen Beitrag mit Folgen für die linksradikale und feministische Praxis, aber nicht explizit als Beitrag zur seit Jahrzehnten geführten Mltnzdebatte. Eher ist der Vortrag zu verstehen als Versuch, an vergangene feministische (und militante) Praxis anzuschließen und gleichzeitig zu fragen, warum das so schwierig ist. Wir wollen der vielerorts kritisierten Geschichtsvergessenheit begegnen, ohne Veränderungen zu übersehen oder dogmatisch Einstellungen zu übernehmen. Darum ist ein großer Teil dieses Vortrags historisch. Die Thematisierung der Frage, warum es so schwierig ist, an mltnte feministische Praxis anzuschließen, führt aber mittelbar auch zu anderen Fragen. Zum Beispiel zu den Fragen nach sinnvoller Mltnz überhaupt, nach der Unsichtbarmachung von mltnten Frauen sowohl seitens der bürgerlichen Presse als auch seitens einer linken Bewegung, nach den „Kosten“ von Mltnz, nach neuen Schwerpunkten der Bewegung, etc.