In der neurechten Verschwörungstheorie vom „Großen Austausch“ verschränken sich rassistische und antisemitische Projektionen. Einer Konkurrenzlogik entspringende Ängste vor Geflüchteten und die Idee einer vermeintlich linksliberalen und kosmopolitisch orchestrierten „Masseneinwanderung“ laufen Hand in Hand. Das dient der Kapitalisierung von Ressentiments und verfolgt den instrumentell-agitatorischen Zweck, das Framing einer politisch vermarkteten Krise zu installieren. Anhand von neurechten Textpassagen wird die Verschwörungsideologie des „Großen Austauschs“ auf ihre Funktionen untersucht und in der Tradition des rechten Denkens verortet, sowie ihre Anschlussfähigkeit an strukturell antisemitische Welterklärungen gezeigt.
Beginn: 20 Uhr