If I can’t abort, it’s not my revolution: Feministische Kämpfe in Lateinamerika

Vortrag & Diskussion mit Judith Goetz

Weltweit kämpfen feministische Bewegungen für einen freien, sicheren und kostenlosen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen und dadurch auch gegen konservative, religiöse und antifeministische Kräfte in den jeweiligen nationalen Kontexten. Während in Ländern wie Polen oder der USA in letzten Jahren Rückschläge zu verzeichnen waren, wurde Ende 2020 in Argentinien nach jahrelangen feministischen Kämpfen Abtreibung legalisiert. Auch in Französisch-Guayana, Guyana, Kuba, Uruguay und in zwei Bundesstaaten in Mexiko sind Schwangerschaftsabbrüche legal, während der Zugang in anderen Ländern Lateinamerikas nur sehr eingeschränkt möglich (beispielsweise bei Vergewaltigungen, hohem gesundheitlichen Risiko für die Schwangere oder den Fötus) und in El Salvador, Nicaragua, Honduras, Haiti und der Dominikanischen Republik völlig verboten ist. Immer wieder zeigte sich in der Vergangenheit, dass auch die vermeintlich „linken“ Staatschef*innen bzw. die „großen Revolutionäre“ Lateinamerikas ihre vermeintliche Fortschrittlichkeit meist dann über Bord werfen, wenn es um Wähler*innenstimmenfang oder „sekundäre Belange“ wie Frauenrechte geht, da patriarchale Strukturen und religiöser Konservatismus nach wie vor tief in der lateinamerikanischen Kultur und Politik verankert sind. Gleichzeitig haben feministische Bewegungen durch die Gesetzänderung in Argentinien neuen Aufschwung bekommen, so dass der soziale Druck der Straße fortgesetzt wird, was möglicherweise weitere Veränderungen zur Folge könnte.

Im Vortrag mit anschließender Diskussion sollen Einblicke in die rechtliche Lage von Schwangerschaftsabbrüchen in Lateinamerika und aktuelle Entwicklungen feministischer Kämpfe gegeben werden.

Einlass: 18:30 Uhr
Start: 19 Uhr

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Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen und Jugendphase e.V.